Albanien – Land der Shqiptaren Teil-3

Albanien – Land der Shqiptaren Teil-3

Dieses Hotel diente unter seiner Diktatur den wenigen ausländischen Gästen als Quartier, streng bewacht, aber sicherlich keine 5 Sterne im Komfort. Von Legenden umrankt wurde es zum Stoff vieler literarischer Begebenheiten, ein Imbiss ist geblieben. Den mussten wir natürlich genau hier einnehmen, Qofte und Skanderbeg – Bier, passend!, die Frage nach unserem Mietauto weiter offen, ich schon ärgerlich weil ich nicht mit meinem eigenen PKW (geplant war Budapest-, Zagreb-, Dubrovnik und zurück über Sarajewo) gefahren bin (meine Frau hatte zu viel Respekt vor dieser Strecke), kam noch einmal unser Polizist zurück an unseren Tisch.

Der sympathische Polizist

Mit ihm ein älterer Herr, sympathisch auf den ersten Blick, ein Glücksfall für uns. „Ihr seid hier nicht in Italien“ wurden wir begrüßt, Albaner sind stolz, in ihrer Ehre unantastbar, lieb und nett. Und in seiner Ehre –wir wagten ihm nicht zu wiedersprechen, wie auch, wir verstanden ja eh nichts- bot er uns eine Rundreise in seinem „alten“ Mercedes“, in die Geschichte des Landes an. Gegen ein kleines Entgeld natürlich und gegen eine Übernachtung in seinem kleinen Hotel. Hilfsbereitschaft, Freude verbreitend pur, Albaner, wir sollten noch viel davon erfahren. Kurze Lagebesprechung, eine kurze Nacht, viel Obst zum Frühstück und auf ging es.“Vende – historike“ te Krujes,

Basar in Kruje
Basar in Kruje

Kruja und wieder auf den Spuren von Skandebeg.

Hier lebte und kämpfte er, heute eine Kleinstadt mit historischem Ambiente. 1200m über dem Meeresspiegel gelegen, umrahmt von malerischen Bergen mit einer mittelalterlichen Altstadt,  eine mittelalterliche Basar Straße (traditionelle Stickerei soweit das Auge reicht, Antiquitäten, Orden egal welcher Epoche zuzuordnen, Gemälde, traditionelle Kleidung, Teppiche…), ein türkisches Bad, verwinkelte Gassen, einer kleinen Brücke – eine Ampel regelt für nur 4 Autos in eine Richtung den Verkehr, ein „Ski Areal“ ohne Lift (!), eine Bektashi – Tekke (Heiligenstätte) und natürlich der Wallfahrtsort Sari Saltik mit dem Skanderbeg – Museum. Bektashi, der Bektashi – Orden, eine albanische Sonderform des Islams, tolerant, dem Christentum nah. Einmal im Jahr pilgern tausende Anhänger dieses Ordens nach Sari Saltik, zelebrieren ihre Feier in ihrer Form, ungezwungen, am Vormittag.

Rozafa Festung in Shkoder
Rozafa Festung in Shkoder

Nachmittags steht man dann doch eher einsam zwischen zurückgelassen brennenden Kerzen und man kann in sich gehen, ungestört, seiner Fantasie und den Träumen freien Lauf lassen. Von hier nach Shkoder sind es vielleicht etwas mehr als 100 km, aber doch etwas mehr als 2 Stunden Fahrtzeit. Mehr geben die Straßen (Buckelpiste), div. Baustellen, nicht her, aber eine andere Besonderheit nahmen wir wahr. Im Abstand von wenigen Kilometern Polizeikontrollen, dienen natürlich der Einhaltung der Geschwindigkeit, aber auch in Europa gestohlene Autos werden hier heraus gefiltert, eigentlich die einzige Polizeipräsenz.

Shkodra begrüßt uns durch die imposante Rozafa – Festung.

Kasematten im Eingangsbereich, Überreste einer Kathedrale (später eine Moschee), eine Festungsmauer – dazugehörig ein Kommandantenhaus, ein Festungsmuseum, in 900m Höhe thront diese auf einem Berghügel. Rozafa der Sage nach, eine Frau, den Göttern geopfert um diese gnädig zu stimmen, hatte ein Baby bekommen, wurde trotzdem eingemauert mit einer Öffnung im Mauerwerk um ihr Baby weiter stillen zu können. Ganz in der Nähe eine bleiverkleidete Kuppel, eine Moschee, ein Kult Bau, der aufwendigste Albaniens. Die Innenstadt überrascht durch eine Fotothek. 150.000 Bilder sind der neuzeitliche Geschichte zuzuordnen. Natürlich darf das obligatorische Kämpferdenkmal nicht fehlen, umrahmt von charakteristischen Bürgerhäusern (Shkodra war in seiner Blütezeit Handelszentrum).

Das Shkodraner Stadttheater – Theaterstadt Shkodra wäre übertrieben, doch bemerkenswert das hier die erste Theaterstücke in albanischer Sprache aufgeführt wurden, das historische Museum, die katholische Kathedrale und in ihrer Nähe die Hauptmoschee. Künstler aus aller Welt geben sich hier die Klinke in die Hand, ob bekannt oder unbekannt, div. Galerien und Malerwerkstätten zeugen von ihrem Können, führen die Tradition des albanischen Kunsthandwerkes fort.

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