Fahrt nach Tirana Haupstadt von Albanien
Schnell im Hotel Bescheid gesagt, ein Bad am frühen Morgen – erstaunlich wie viele Albanois schon am Strand waren, Eselskarren wurden bestückt mit Früchten was der Garten hergibt, Fischer holten ihre Handnetze ein, Kinder spielten in der Morgensonne, der erste Espresso wurde gereicht, kleine Strandhunde aalten sich in der frühen Wärme, und ab zur Eisenbahn.
Ca. 1€ kostete die 1,5 Std. lange Fahrt, Komfort in den aus der frühen DDR stammenden Wagen – eine sehr saubere Toilette incl. -, offene da zerschlagende Fenster. Es gibt 4 Zugverbindungen von Durres, nach Tirana, Vlora, Pogradec und Shkoder. Durch Maisfelder, kleine Dörfer (kleine Haltepunkte) immer entlang der Autobahn ging die Fahrt.
Natürlich mit Pappfahrkarte und Knipszange. Ein „Musterdorf“ – Fotoap. heraus, später sollte sich herausstellen, dass sich hier die „Großfamilien“ ihre Häuser bauen. 60 % der Bevölkerung sind arbeitslos, ohne staatl. Unterstützung, aber jeder versucht sich einzubringen, ob Hilfe für Touristen, mobilen Handel, Strandsäuberung…, wir sollte keine Kriminalität kennenlernen.
Entgegen dem Klischee!!! Ein typisches Bremsgeräusch – nichts, oder doch(?), wir waren in Tirana „Hauptbahnhof“- pünktlich auf die Minute. Ein Bahnsteig, eine Wäscheleine mit Unterwäsche und ein Fahrkartenhäuschen (ähnlich der Haltepunkte der Berliner – Pioniereisenbahn), mehr nicht. Übrigens, die Fensterscheiben im Zug gehen zu Bruch, weil kurz vor Tirana Jugendliche den Zug als Zielscheibe benutzen. Davor der obligatorische –„internationale“ Busbahnhof.
Tirana als „Budget Destination of the year“ durch die „New York Times“ ausgezeichnet
Tirana wurde 2006 als „Budget Destination of the year“ durch die „New York Times“ ausgezeichnet, wie richtig, Tirana ist der „Starting Point“ für eine super touristische Rundreise.
Uns trieb es aber erst einmal zum Skanderbeg – Platz. Gjergj Kastriot genannt Skanderbeg -und hiermit waren wir für die nächsten Tage auf einer Reise in die Vergangenheit, eine bemerkenswerten Reise und Skanderbeg sollte uns begleiten. Ein Nationalheld, hier hoch zu Ross, kämpfte er für die Unabhängigkeit – 20 Jahre von 1444 – 1464 – erst zwangsweise als Fürstensohn in
Diensten der Türken, dann mit seiner Familie und verbündeten Fürsten gegen Konstantinopel, für die Unabhängigkeit Kruja`s. Da das restliche Europa ihm keine Unterstützung gewährte, 23 Schlachten standen zu Buche, seine Ideale, seine Ideen konnten sich (noch) nicht durchsetzen.
Rund um den Platz das Albanien wie man es sich vorstellt, im Umbruch = Baustelle, eine 4spurige Autostraße, der (Zentral) Zeremonialboulevard zu Musolinis – Zeiten „Deshmoret e Kombit“ = Märtyrer der Nation. Leicht bewacht von einem netten Polizisten…, die Nationalbank, dieser schaute mir beim fotografieren zu, vor allem die Ornamente hatten es mir angetan, ermahnte mich irgendwie und folgte uns. Natürlich wollten wir wissen warum und kamen ins Gespräch,- Gesten reiche Sprache“ –, mit unserem Schulenglisch oder auch mehr kommt man nicht sehr weit, albanisch oder italienisch, vielleicht ein bisschen griechisch mehr geht nicht-, er wollte uns seinen Heimatplatz zeigen und erklären.
Perfekt, besser ging es, ob genannte Ornamente, die Nationalgalerie, die Ethem – Bey – Moschee mit anliegendem Uhrenturm, die Nationaloper, der Rinia – Jugendpark, das historische Museum, die neuklassizistischen Verwaltungsgebäude, vor allem aber das Dajti – Hotel, alles hatte seine eigene Geschichte und er brachte sie uns rüber.
In einem 2. Bogen rund um diesen Platz Häuser aus der Zeit von Enver – Hoxha. Ja, Enver – Hoxha, Partisanenführer gegen Hitler, setzte nach dem Krieg durch populäre Maßnahmen die Bodenreform durch, mit Stalin als Vorbild und einer Geheimpolizei im Rücken zum absoluten kommunistischer Herrscher gekürt, unter Verfolgungswahn leidend, viele Bunker (über 16.000) an der Wegstrecke, in den Gebirgstälern und auch am Strand (!) zeugen davon, versuchte sich hier als Baumeister. Eine Statue mit ihm, sie musste natürlich größer als die von Skanderbeg sein, begrenzte mit dem legendären Dajti – Hotel den Platz auf der anderen Seite.
Dieses Hotel diente unter seiner Diktatur den wenigen ausländischen Gästen als Quartier, streng bewacht, aber sicherlich keine 5 Sterne im Komfort. Von Legenden umrankt wurde es zum Stoff vieler literarischer Begebenheiten, ein Imbiss ist geblieben. Den mussten wir natürlich genau hier einnehmen, Qofte und Skanderbeg – Bier, passend!, die Frage nach unserem Mietauto weiter offen, ich schon ärgerlich weil ich nicht mit meinem eigenen PKW (geplant war Budapest-, Zagreb-, Dubrovnik und zurück über Sarajewo) gefahren bin (meine Frau hatte zu viel Respekt vor dieser Strecke), kam noch einmal unser Polizist zurück an unseren Tisch.
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